
AT THE GATES waren die Könige des Götebörg-Elchtods! Daran gibt es nichts zu rütteln, auch wenn In Flames den längeren Atem hatten und heute noch aktiv sind. Die Jungs um den unvergleichlichen Shouter Tomas Lindberg (macht euch mal den Spaß und vergleicht frühere Fotos mit jetzigen, denn da liegen offensichtlich mehrere Jahrhunderte und eine Vielzahl von Alien-Entführungen dazwischen!) waren die Ersten in der südschwedischen Metropole, die traute Maiden-Gitarren-Zweisamkeit mit Death Metal paarten.
Mit „Slaughter Of The Soul“ führten sie diese Rezeptur zur Vollkommenheit und lieferten das Album ab, das dem unübertrefflichen „Heartwork“ von Carcass am nächsten kam. Die zentralen Songs sind ´Under A Serpent Sun´ und ´Nausea´. Der kurze, deswegen aber nicht minder geniale Gitarren-Harmonie-Teil mit den barocken Vorhalten (2:11 bis 2:25) bei ´Under A Serpent Sun´ zeigt, wie ausgereift die Songwriting-Abteilung agierte. Klassischer Tonsatz und Harmonielehre waren den Jungs nicht fremd, was auch noch an anderen Ecken und Enden von „Slaughter Of The Soul“ durchschimmert. Und das zu einer Zeit, wo man Plattenverträge nachgeschleudert bekam, wenn man geschminkt Venoms ´Black Metal´ halbwegs unfallfrei über die Bühne brachte! Sehr geglückt ist der dramaturgische Kunstgriff mit dem Instrumental ´Into The Dead Sky´ in der Mitte der Scheibe, der selbst auf der CD eine Teilung in zwei LP-Seiten vorgaukelt. Das Synth-Outro von ´Need´ und das abschließende, von Keyboards dominierte Instrumental ´The Flames Of The End´ sollten nicht überbewertet werden, da eine Ausrichtung in bombastischere Tastengefilde nie wirklich zur Debatte stand.
AT THE GATES stehen in meiner „Rest In Peace“-Liste ganz oben!
ROBERT PÖPPERL
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UNHOLY TODAY
Ich weiß nicht so recht, was ich hier schreiben soll. Diese Platte ist OK, ich habe ich sie auch schon ganz oft nebenbei gehört. Viele Riffs sind klasse, mit dem typischen Göteborger Melodic Death Metal-Gesang kann ich aber weniger anfangen (wie eigentlich fast immer).
Klar ist dieses Album Kult, und historisch gesehen das erste einer Ära, die dem Metal und seinen Fans eine Menge schöner Stunden beschert hat. Es ist aber nicht so ganz mein Ding.
'blinded by fear' hat dieses riesige Riff, das macht diesen Song natürlich sofort zu etwas Besonderem. So richtig im Ohr geblieben ist sonst nicht wirklich ein Song, vielleicht noch 'cold' dank seinem großen Beginn im Stile von Metallicas Black Album. Cool finde ich auch das eigentlich ein bisschen überflüssige Outro 'the flames of the end', einfach weil es lässig und anders ist - und mutig. 'into the dead sky' ist der zweite Song, der aus dem Rahmen fällt (ein "akustisches Zwischenspiel" sozusagen), der Rest brettert weiter.
Schon teilweise cool und auf jeden Fall hörenswert, aber auch der Robert Pöpperl musste in seinem Rock Hard-Review sozusagen zugeben, dass der kurze instrumental-stampfende Moment von 'under a serpent sun' (so um 2:15 rum) eigentlich das Tollste auf der Platte ist.
Sicher gut, aber Funken sind keine übergesprungen.
SAPNISH
3.0/5.0