Sunday, November 25, 2012

A random fact

I love the Manowar bass intros from their older albums. Not the solos, just the epic intros. Alone in the mountains, with a feeling of freedom and a moment of clarity, historically aware, silence.

Hear: "gates of valhalla" or "guyana" for example, or of course "mountains".

Monday, November 5, 2012

Das Phänomen Jessica Fletcher

Ich bin kurz gesagt süchtig nach "Mord ist ihr Hobby" (Murder she wrote), das es dankenswerterweise auf TNT Serie auf Englisch gibt.

Ich habe es immer schon gern gesehen, überhaupt finde ich klassische Krimis super - gebt mir Miss Marple oder Hercule Poirot und ihr könnt CSI gerne behalten. Aber in letzter Zeit, auch Dank des TNT Serie-Angebots, muss ich eigentlich jeden Tag eine Folge sehen, um mein Pensum Jessica zu bekommen.

Warum?

Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen, als ich gestern nicht schlafen konnte, und ich finde es einfach so erfrischend, dass Jessica als Figur einfach nett und klug ist, gute Manieren hat, logisch denken kann, einen Gerichtigkeitssinn hat und auch genauso im Grunde in jeder Folge sein darf. Vielleicht kommt es von Übersättigung, aber ich kann einfach keine "modernen" Charaktere mehr sehen, die dramatisch und "dark" sein müssen, um interessant zu sein.

Ehrlich, Doctor House? Wirklich? Ein sadistisches Arschloch das Drogen missbraucht?

Gut, House ist der Gipfel des Eisbergs. Noch viel mehr nerven mich eigentlich diese typischen Soap-Figuren, die jetzt in jeder Art von Sendung auftauchen müssen. Dementsprechen muss eine Figur, um interessant zu bleiben, immer auch ihre düstere, böse, aggressive Seite zeigen. Die Figur muss alkohol- oder drogenabhängig werden, sollte mit dem Gesetz in Konflikt geraten, seinen Ehepartner betrügen, ein böses Hobby bekommen. So fucking predictable.

Jessica Fletcher ist einfach verlässlich. Ich muss nicht befürchten, dass mir Drehbuchschreiber, die vermeintlich "Spannung" und "Drama" in die Sendung bekommen wollen, sie rauchend und hurend durch die Vereinigten Staaten schicken. Und das finde ich furchtbar schön, und es gibt mir ein wohliges Gefühl von "Zuhause".

Zugegeben - sie ist wohl keine realistische Figur. Sie liegt nie falsch, sie bekommt nie Schreikrämpfe, sie muss nie aufs Klo. Sicher ist sie päpstlicher als der Papst, sozusagen. Aber es ist ja auch eine Fernsehsendung - Fiktion. Realität habe ich ja sowieso täglich - mies gelaunte Verkäufer in Geschäften, überforderte Kontakte bei Banken, Hausverwaltungen und in der eigenen Firma, und Chaos, das sich auch nach einer Woche nicht lösen lässt. Bei Jessica ist das anders - sie verliert nie die Contenance, trifft die richtigen Entscheidungen, hat eine bestechende Menschenkenntnis, gesunden Menschenverstand und am Ende der Folge haben wir eine Auflösung und die Gerechtigkeit hat gesiegt (und Jessica sowieso, da sie immer Recht hat, das aber extrem bescheiden nie in den Mittelpunkt stellt).



Vielleicht finde ich diese Geradlinigkeit gerade einfach toll, weil es so gar nicht realistisch ist. Perfekt ist die Sendung wohl nicht, obwohl die meisten Storys gut bis super und auch abwechslungsreich sind.

Wo wir gerade von der Abwechslung sprechen, einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte (oder auch augenzwinkernde Kommentare von Fans) ist der Fakt dass Jessica wirklich aus einem unerschöpflichen Fundus aus "guten Freunden" schöpft, die in verschiedensten Jobs und Positionen vom Bäcker über Zirkusclown bishin zum Opernsänger und Kongressabgeordneten über den ganzen Erdball verteilt zu finden sind. So trifft Jessica gute alte Freunde auf Jamaika, um mit ihnen Voodoo zu bekämpfen (wobei sich aber dann herausstellt, es war gar kein Voodoo, sondern einfach nur ein gut geplanter Mord) oder Ex-Spione in Prag, Museumskuratoren in Kairo, chronisch geldlose Detektive in New York, die zufällig mit einem Astronauten essen waren, der den Eishockey-Spieler kennt, welcher mit der Frau des Bürgermeisters geschlafen hat. Und natürlich sind wir oft in Cabot Cove, Jessicas Heimatort, wo sie sowieso jeden kennt und das erstaunlicherweise immer noch Einwohner hat (wenn man die Mordrate bedenkt).

Aber grade das ist irgendwie super, weil es so offensichtlich Fernsehen ist. Und als Tüpfelchen auf dem i wird Jessica Fletcher natürlich kongenial von Angela Lansbury gespielt, die eine gute Freundin von der großartigen Bea Arthur war (die leider schon verstorben ist), zu zweit müssen die unglaublich gewesen sein. Also MUSS man das einfach mögen, es geht nicht anders.

Ich schätze, wenn man nur eine Folge mal nebenbei schaut, wird einen das Fieber kaum packen. Zu unaufregend das Ganze. Murder she wrote ist eine schleichende Sucht, und ein Virus, der vielleicht jahrelang schlummert, um dann voll auszubrechen. In weiser Vorraussicht wurden auch 12 Staffeln gemacht, um genug Material für die Sucht zu haben. Gott sei Dank.