Thursday, October 24, 2019

TODAY 24.10.2019

Heute gibt es mal wieder ein traditionelles Today, also eine Auswahl aus der Unzahl an Songs, die auf meiner Festplatte herumkugeln, die man also als "Meine Musiksammlung" bezeichnen könnte, wäre da nicht so viel dabei, von dem ich keinen Tau hab, was das überhaupt ist und warum ich das habe (im Zweifelsfall ist der Schuldige allerdings immer Supul).


01 Jag Panzer - starlight's fury

Die ewigen Underground-Lieblinge haben in den Nullerjahren nicht gerade Klassiker abgeliefert, obwohl ich ihren Ansatz (eher düster, eher heavy, eher vertrackt) gut finde. Was diesen Track betrifft, hab ich erst mal auf mein Handy gestarrt, bis ich draufgekommen bin, dass das gar kein Klingelton ist sondern eine Art "Piano" (?), das da beim Refrain seltsam losgelöst mitklimpert. Das passt echt gar nicht.

02 Amon Amarth - god, his son and holy whore

Geeze. Schon wieder dieses "Holy whore"-Narrativ. Die katholische Kirche müsste da wirklich mal ein, zwei Sachen aufarbeiten, langsam nervt's. Ich war noch nie ein Fan von der "Avenger"-Scheibe, zumindest kann man aber konstatieren, dass der Song ziemlich garstig erschallt und nicht superpoppig so wie dann später oft.

03 Q-Bass and MP Project - tylko tancz

Und wo wir grade von superpoppig reden, Europop aus Polen. Härter als 'barbie girl', inspiriert von Italo Disco, insgesamt aber eher zusammengeschustert (höre den weiblichen Gesang im Pre-Chorus, der einfach schief ist).

04 Superfurry Animals - miniature

Dreampop-Interlude, gepunktelt. Nur 40 Sekunden lang, worüber ich mich gefreut hab.

05 The Angels - my boyfriend's back

Juvenile Nummer, die später tausend Mal gecovert wurde. Nicht grade umwerfend performt, und eigentlich kein guter Track, jetzt wo ich so drüber nachdenke.

06 Cher - will you love me tomorrow

Aus der gleichen Ecke kommt auch dieser Song, im Original von den Shirelles. Cher macht das erwartungsgemäß kompetent, aber sonst ist das hier auch nix, das mich bei der Küchenarbeit mitgrooven lässt.

07 Tengger Cavalry - homeland song

Da war ich mal vom Konzept (Chinesischer Extrem-Metal) sofort begeistert und hab das Album dann im Handumdrehen wieder vergessen. Muss ich mal wieder hören. Dieses Lied hier jedenfalls ist eine eher langweilige Halbballade, soweit ich mich erinnern kann nicht grade repräsentativ.

08 Antônio Carlos Jobim - lamento

Gewohnt sicher tapselt Jobim da den Strand entlang. Weiß, was er kann, und macht es.

09 Inactive Messiah - satyricus

Ach herrje, weiß ich grad echt nicht, wer die sind. Das hier scheint mir eher ein Intro oder so zu sein, orchestrale Düsternis zwischen Dimmu und Therion. Was schon ok ist.

10 Coven - dignitaries of hell

Das ist eine tolle Platte, und Jinx hat eine super warme, kraftvolle Stimme. Dieser Song ist gar nicht unter den besten auf "Witchcraft...", aber hat auch diesen Sixties-Swing mit unterschwelligem Gefahrenmoment. Toll.

11 Tim Berg - seek bromance

Ja, so war Dance-Musik um 2010 rum - zu poliert um Proletendance zu sein, Jachtmusik für junge Leute. Simpelst-Beats, denen man sich kaum entziehen kann. Eine Überdosis Zuckermelodie. Allerdings oft richtig gut gesungen, so auch hier (Amanda Wilson, Könnerin).

12 Magazin - kad bi bio blizu

Die sind nicht das erste Mal bei Today, und jedes Mal hab ich mich still gewundert, warum die so berühmt sind. Den immer leicht melancholischen Einschlag find ich natürlich gut, der Holzhacker-Beat ist allerdings grässlich.

13 Sam Sparro - too many questions

Klar, das haben wir alle wegen 'black and gold', wo der 90er-Brit-Boygroup-Sound irgendwie so luxuriös geklungen hat, so stilvoll. So wie Ferrero Rocher, eigentlich nur Schokolade, aber in dem goldenen Papier da ist es plötzlich Filmpremieren-tauglich. Ich erzähle das hier alles um aufzulösen, dass das vielleicht für einen (sehr guten) Song funktioniert, aber ganz sicher nicht für ein ganzes Album. So ist 'too many questions' auch äußerst durchschnittlich und geht noch zusätzlich mit diesem "Gary von Take That macht ein Soloalbum"-Flair auf den Keks.

14 Orphaned Land - ornaments of gold

Das eröffnende Düsterriff ist eine Wohltat nach der Bouncy-Kniebeuge von Sparro, aber so wie das gesamte Album ist auch 'ornaments of gold' eher in der Theorie gut, in der Praxis aber will das nicht so recht funktionieren.



Joah, also bis auf Coven hat Today wieder zielsicher in die Folder gegriffen, die nicht zu meinen Favoriten gehören. Wie immer also. Aber hey, immerhin kein Musical. (Jetzt kommt sicher beim nächsten Mal Musical, ich wett was).

Tuesday, October 22, 2019

TODAY 22.10.2019

01 Igor Stravinsky; Vladimir Horowitz - danse russe (petroushka)

Beschwingtes, weit entferntes Geklimper.

02 Raionbashi - im porzellanladen

Herr oder Frau Raionbashi zerschlägt 10 Minuten lang Porzellan. Kunstaktion ja, Musik nein. Da aber Today "Thou shalt not skip" sagt, sitze ich jetzt da und höre Zerstörung und komme nicht umhin, zuzugeben, dass es etwas Befreiendes an sich hat. All eure Manager, Social Events, aggressives Autofahren und Instagram-Posts zerscheppern.

03 Money Factor - Kam zmizol jej smiech?

"Wo ist ihr Lachen geblieben?", sagt Google. Entsprechend melancholisch klingt dieser Zweite-Reihe-Stadium-Rock, der fast nichts Interessantes an sich hat, aber grundsolide ist.


04 Jesse Cook - leila

Zu meiner Freude schmachtet Jesse nicht bei Kerzenschein einer Leila hinterher, sondern spielt eine flinke und sehr animierende Flamenco-Gitarre, ohne Gesang.


05 Deftones - kimdracula

Gefühlt das erste Mal, dass beim "Rateyourmusic Today" ein Album kommt, von dem ich schon mal gehört hab. "Saturday Night Wrist" wurde damals nicht gerade überschwänglich aufgenommen, der Track macht aber nix falsch - atmosphärischer Rock mit gewisser Grundhärte.


06 Tek 9 and Stretch - be good to me

Im großen Electronica-Genre kenn ich mich ja jetzt nicht grade gut aus, und so lerne ich hier, dass das "Jungle" ist. Also viel Drum and Bass, aber mit einer sonnigen Leichtigkeit.


07 Esthero - country livin' (the world i know)

Diese Art von "Bar Jazz Electronica", die so bemüht locker ist, dass es völlig verkrampft wirkt.


08 Osmar Milito - o bofe

Spätsechziger (tippe ich jetzt mal) Bossa Nova-Pop, eher obskur und gar nicht verkehrt.


09 Hardness - unbelievable war

Rumpel-Demo mit Grölgesang, irgendwie erstaunlich melodisch und mit einem echt starken Oriental-Solo.


10 Godley & Creme - under your thumb

Synthie-schwerer 80er New Wave, der über die gesamte Länge wie ein Intro klingt.


11 GLAS - el cielo no entiende

Seit mir aufgefallen ist, dass solche Popmusik so oder so ähnlich auch in "La Casa de las Flores" gespielt werden könnte, habe ich etwas mehr Toleranz dafür. Total blass, trotzdem. Aber wenigstens hat es einen Beat (siehe vorheriger Track).


12 Noah Zacharin - air of spring

So ein "Highway Diner" Singer/Songwriter-Schmonzes hat mir noch nie was gegeben.


13 McKinley Mitchell - no love (like my love)

Cool! Wie wenn ein sehr junger, ungeschliffener Elvis den Soundtrack zu einem Edgar-Wallace-Film singt.


14 Necrotik Fissure - vomit jet cutter dossier (part three)

Wo wir schon bei Geräusch (siehe Track 2) sind... hier gibt es über eine Stunde lang "Harsh Noise Wall", wie das Internet mir erklärt hat. Ich bin da unbedarft und muss deshalb Worte finden - völlig musiklos gibt es nonstop ein weißes Rauschen, so eine Mischung aus Radio-Sendersuche und Gegenwind am Gipfel des K2. Sonst nix. Keine Variation, kein anderes Geräusch, keine Pause, nix. Kostet aber 7 EUR als Download.


Eine ziemlich lärmende Runde also diesmal. Zwei Mal Un-Musik. 'vomit jet cutter dossier' wird noch gute 50 Minuten weiterlaufen. Noch habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, was das soll. Vielleicht hilfts ja gegen meine Rückenschmerzen.

Scheint nicht so. Naja. "Thou shalt not turn down the volume" ist ja keine Regel, gottseidank.

Thursday, October 17, 2019

TODAY 17.10.2019

01 Imade Saputra & Dave Horrow - full moon rising

Leider nicht "Sepultura & Den Harrow", wie ich beim ersten flüchtigen Hinschauen projeziert habe. Stattdessen sowas wie "Entspannungsmusik", Geklimper, Gezupfe und viel künstliches Wellenrauschen. Hat man auch schon schlechter gehört, sowas.

02 Mighty Sam McClain - here i come again (reprise)

Nullerjahre Bar Blues, nie heavy oder garstig, stattdessen eher glattgebügelt. Klingt, wie wenn eine Blues-Combo in einem Restaurant spielt (in dem man eigentlich nur wegen Steak und Pommes ist), und während das Lokal leise begeistert ist, denkt man selbst an 50er Jahre Blues, als er noch nicht sauber war. Natürlich trotzdem sehr kompetent, das.

03 Myrkur - song to hall up high

Ich wiederhole mich, aber bei Myrkurs atmosphärischen Stücken muss ich immer an Mediæval Bæbes denken, und leider eben auch, dass ich die grade viel lieber hören würde als Myrkur.

04 Sacrificial Impurity - apocalyptic war worship

Noch Fragen?

05 The Rentals - thought of sound 

In seiner Socken-mit-Punkten-Harmlosigkeit schon fast das genaue Gegenteil von 'apocalyptic war worship'. Das müsst ich echt überlegen, was von den beiden ich schlimmer finde.

06 Perfume Genius - hood

Einer der besseren Vertreter von "Jugend versteht das Leben nicht" - nicht schlecht.

07 Sokratis Sinopolous Quartet - mnemosyne

Düstere Soundtrack-Klaviermusik, die das Albumcover (es regnet in undefinierbares Grau) ziemlich gut vertont.

08 Bold - talk is cheap

Production is cheap, too =)  Wütende Hardcore-Kids brauchen aber keine fuckin' production.

09 Metallica - fuel (live)

Oh Mann. Hierzu hab ich ja öfter mal gelesen, dass 'fuel' ja die alten Tugenden hochhielt. Ähm. Dafür müsste es ja aber Metal sein, nicht? Es hält stattdessen eben nur die "Load"-Tugenden hoch - Heavy Rock mit Durchschnittsriffs.

10 Kara - GO GO サマー! (Instrumental)

Da hab ich natürlich... Pech... (?), dass das ein Instrumental ist. Nun, es klingt wie ein aufgebohrtes 'barbie girl' in der Moderne angekommen, mit sehr viel rosa Klang. Als würde ein Marshmallow in einen anderen Marshmallow auf der Hochschaubahn reinfallen. 

11 Anagaton - celestiales oscuridades

Pfoah. Ja also, bei aller Freundschaft liebe Black-Metal-Amateure, das KANN nicht ernstgemeint sein. Ich weiß, Black Metal ist Rebellion, aber ihr spielt ja nicht mal den gleichen Song wie euer Keyboarder. Das tut körperlich weh, leider.

12 The Batmen - bubble skies

OK, diese "Much happier The Cure" sind im Vergleich zu Anagaton natürlich Grammy-verdächtig, weil die zB. ihre Instrumente vor der Aufnahme gestimmt haben. Ansonsten aber eher schwachbrüstig. Wie jemand halt klingt, der seine Songs 'bubble skies' nennt.

13 Lauryn Hill - social drugs 

Klingt eher wie ein Demo. Viel Akustikgitarre, also eher Singer/Songwriter-Preaching. Voll OK, aber muss nicht.

14 Dreamcatcher - 그리고 아무도 없었다 (and there was no one left)

There was no one left, weil die haben diesen voll nervigen Hopsi-Beat hier gehört und Reißaus genommen.