ROCK HARDIch muss zugeben, dass ich als 12-jähriger Bengel fast täglich mit meinem Kassettenrekorder vor dem Radio hing und permanent die Top-Hits auf Tapes kopierte. Dies führte schließlich dazu, dass mir eines Tages MEAT LOAFs damaliger Superhit ´You Took The Words Right Out Of My Mouth´ über den Weg lief und ich, von der Stimme dieses Typen sofort hingerissen, in den nächsten Plattenladen lief und mir meine allererste eigene LP kaufte: „Bat Out Of Hell“.
Ich hätte damals nicht gedacht, dass dieses Album, das den Beginn der erfolgreichen Arbeit des Duos Jim Steinman/MEAT LOAF markierte, sogar über zwei Jahrzehnte später noch zu meinen absoluten Lieblingsalben gehören würde.
Schon auf dieser Scheibe bewies Jim Steinman, der Strippenzieher im Hintergrund, sein Händchen für variantenreiches und immer pathetisches Songwriting. Dabei ist der monumentale zehnminütige Titeltrack am Anfang auch Höhepunkt und zugleich härtester Song der Scheibe. Eingeleitet von einem grandiosen Intro, führt einen dieser Track durch ein Wechselbad der Gefühle: einfühlsame Pianopassagen, die Wahnsinnsstimme des Fettkloßes, majestätische Riffs, eruptive Breaks, der tosende Refrain und immer dieser fette Groove als Gerüst.
Der oben erwähnte Single-Hit, einige wunderschöne Balladen (´Heaven Can Wait´, ´Two Out Of Three Aint´t Bad´) und das dreiteilige ´Paradise By The Dashboard Light´ sind allesamt Klasse-Songs, werden jedoch noch überragt vom Schlusstrack der Scheibe, ´For Crying Out Loud´. Zunächst sehr getragen (MEAT LOAFs Stimme wird nur von ruhigen Pianoklängen begleitet), explodiert dieser Song gegen Ende in einem dramatischen, orchestralen Finale, das seinesgleichen sucht.
„Bat Out Of Hell“ war noch nicht so sehr auf fette Verkaufszahlen ausgerichtet (obwohl es einer der größten Bestseller überhaupt werden sollte) und ist das meiner Meinung nach mit Abstand beste MEAT LOAF-Album!
HANSI DABERGER-----------------------------------------
UNHOLY TODAY
Oh Gott, Musical Metal. Kann mir etwas Schlimmeres passieren? Nach dem "Genuss" dieses Machwerks muss ich sagen: nicht wirklich!
Unglaublich seichte Melodien, all dieser Boogie und diese Reibeisenstimme, die sich gar nicht mehr einkriegen kann. 'bat out of hell' habe ich noch mit ungläubigem Blick angehört, bei 'you took the words right out of my mouth (hot summer...)' klang es zumindest kurzzeitig wie ein altes ABBA-Album (die Saxophone und der Background-Gesang). Später habe ich dann begonnen, nebenbei meine Wohnung ein wenig aufzuräumen, aber das Getröte und Gerock'n'rolle haben mich so verwirrt, dass ich mich richtig fest angehaut habe (Küchenkasten).
Die Balladen sind auch wirklich schlimm. Und immer so viel Geklimper, Gott!
So ein unfassbarer Kitsch, vergraben unter Tonnen von noch mehr Kitsch, gepaart mit Boogie (viel), Rock (wenig) und selbst für 1977 komischen Edits/Cuts, verklebter Orchestrierung und komisch abgemischten "Rock"-Instrumenten (viel). Dazu fast ausnahmslos manisches Gehoppel, das wohl so was wie Geschwindigkeit ausdrücken soll. Achja, und dann auch die Texte. "'Cause we were barely seventeen, and we were barely dressed" - is klar, versteh ich gut.
Kann gut sein, dass das das beste Meat Loaf-Album ist. Aber diese "Rock Opern" sind einfach nicht mein Ding, es geht einfach nicht. Sorry. Das Coolste an diesem Album ist wohl noch das Cover. Das klingt jetzt alles wirklich schrecklich, vielleicht werden viele das so gar nicht nachvollziehen können. Aber ich finde all das hier so over-the-top, so zugekleistert, so gezwungen dramatisch dass ich jetzt einfach nur noch Darkthrone hören möchte.
SAPNISH1.0/5.0