Brauchte es wirklich eine "bessere" Today-Selection (die übrigens von letzter Woche ist, aber erst jetzt gehört wurde), oder brauchte es urlaubsbegünstigtes stressfreies und konzentriertes Hören, oder brauchte es am Ende gar nur die Kopfhörer, um Today wieder schätzen und würdigen zu können? Ich weiß es nicht genau. Aber von einem tollen Today berichtet heute: Sapnish.
Colonia - nek' vatre gore sve (The Best Of)
Ein Song vom ersten Colonia-Album Vatra i Led (welches ich nicht besitze), hier auf der Best of zu finden. Wahnsinniger Eurodance-Sound, wirklich sehr nostalgisch : ) Jemand (?) rappt hier wirklich 1:1 wie DJ Bobo (er ist es aber nicht..?). Objektiv gesehen kein sehr guter Song, auch Indira klingt noch ein bisschen "ungeschliffen".
Which reminds me: Tun wir uns wieder selbst einen Gefallen und schaun das 'najbolje od svega'-Video auf Youtube. Indira... schmacht.
Helltrain - afterglow (Route 666)
Tja. Ich hasse die Vocals, tut mir Leid. Ich kann mich damit einfach nicht anfreunden. Ich weiß schon, was die Band hier wollte, aber wie das hier pluckert und einfältig rockt - das gibt mir nichts.
Ein Tipp für meiner Meinung nach viel cooleren Death'n'Roll bleiben Crack Up. Die gibts ja leider auch nicht mehr...
Anni-Frid Lyngstad - mycket kär (Frida 1967-1972)
Oh Frida, I worship you. Dieser Track ist ein Schwedisches Cover von 'non illuderti mai'. Als ich den Song das erste Mal in Fridas Version hörte, kam er mir verflucht bekannt vor - wahrscheinlich von "Radio Kärnten". Ich kannte aber weder Titel noch Originalinterpreten (Orietta Berti). Musste jetzt auch googeln... Die Tremeloes haben das übrigens auch gecovert, vielleicht kennt man ihre Version ja eher. Auch Die Flippers konnten hier nicht widerstehen - ihr "mexican lady 2007" auf Youtube zu suchen empfehle ich aber nicht. Vokuhila, falsche Zähne und Vollplayback sind eine teuflische Kombination.
In any way, Frida ist göttlich, und singt auch das hier wundervoll. Ich schätze mal, das der Text hier eher dümmlich ist, aber nichts, dass Anni-Frid Lyngstad macht, kann ernsthaft nicht gut sein. Das geht einfach nicht.
Und übrigens, damit es jeder weiß: Frida sieht heutzutage besser aus als jemals zuvor. Check all the pictures here and weep. Worship her.
Carpathian Forest - evil egocentrical existencialism (Fuck You All!!!!)
Hätt ich jetzt nicht erkannt. Die galten wirklich mal als eine der bösesten und gefährlichsten Bands im gesamten Extrem-Metal-Sektor. Vielleicht sind sie das auch, aber mit dieser eher punkigen Platte und den wahlweise "sarkastischen", "provokanten" oder einfach nur flachen Texten (die man leider auch noch relativ gut verstehen kann) ist das eher öd.
Through Chasm, Caves and Titan Woods soll ja gut gewesen sein. Nach Livebildern der Band googeln würde ich aber nicht - wurgs.
Misfits - shining (American Psycho)
Einer meiner Geheimtipps, war mal auf einem Metal Hammer-Sampler drauf und fand ich schon immer cool. War glaub ich das erste Album ohne Danzig, ich kenne die anderen Tracks nicht. Die Rezeption im Hammer war glaub ich eher mau, aber diesen Song mag ich wirklich gerne. Ein cooles Stück Metal Punk/Punk Metal.
Léo Delibes - soyez trois fois bénis (Lakmé)
Hab ich erkannt, aber nur Anhand der altertümlichen Originalaufnahme aus den Vierzigern. Anders gesagt, ich wusste, dass ich sonst nichts habe, dass so klingt. War schön und kurz.
Und ja, Lakmé, das ist die Oper mit dem "flower duet" - viens, mallika... dôme épais le jasmin. Und ja, klar wissen die Experten zu zetern, dass es ja viel berühmtere und "bessere" Duette gibt als das von Anna Netrebko und Elina Garanča, die dieses absolute Meisterwerk, diese göttliche Offenbarung dankenswerterweise für die Nachwelt intonierten. Aber das ist mir egal, testet selbst und prüft, ob ihr jemals etwas Vollkommeneres gehört (und gesehen...) habt als la Netrebko und la Garanča hier.
Fiona Apple - the first taste (Tidal)
Wow. Just wow. Ich wusste, dass Meh dieses Album verehrt, und ich wollte es ja immer mal hören, kam aber noch nicht dazu. Am Anfang tönt es noch "altbekannt" nach Singer/Songwriter am Piano, aber... man merkt schnell, da ist mehr. Die Tonfolgen werden genialer, der Text wird eindringlicher... das ist nicht einfach so ein Song, den ein Produzent als "Quotenballade" für ein Album irgendeiner Trällerelse geschrieben hat. Nein, das könnte tatsächlich von einem Genie sein. Und doch ist es so poppig, nichts, was den 'casual listener' verschrecken würde. Wow. Bin gespannt auf das ganze Album.
Into Eternity - the incurable tragedy I (september 21, 2006) [The Incurable Tragedy]
Wieder so eine Band, wieder so ein Album, das man eigentlich schon längst einmal hören wollte, aber noch nicht hat. Dieses "Zwischenspiel" ist kurz, aber faszinierend. Es wirft einen hochinteressanten Schatten voraus, dem das Album wahrscheinlich gerecht wird. Muss ich unbedingt bald mal hören...
Rufus Wainwright - the maker makes (Brokeback Mountain Soundtrack)
Ein sehr eindringliches und starkes Manifest des Talents von Rufus Wainwright. Hätte auch ohne den Konnex zu Brokeback Mountain beeindruckt, aber mit dem Film im Hinterkopf und vor dem geistigen Auge war das noch eine Schippe intensiver.
Chicane - locking down (The Best of Chicane)
Das war der Track, wo ich am ehesten sicher war, der wird scheiße. Habe achtminütiges, esoterisches "Lounge/Electronic"-Geseier erwartet. Aber Mann, ist es sooo nicht! Für diesen Song sampelte Nicholas Bracegirdle, der Künstler hinter Chicane, anscheinend einen berühmten Song aus Bangladesh.
Hinter 'locking down' habe ich etwas komplett anderes vermutet, umso schöner diese Überraschung. Super Song, gut gemixt, toller Gesang. Wirklich schön.
Pink Floyd - intro song (Live at Pompeii)
Dieses Intro zu einem der faszinierendsten Video-Dokumente einer Band ist eigentlich kein 'Song'. Dementsprechend war es schade, dass hier nichts mehr kam und nur das Intro drauf war. Live at Pompeii MUSS man sehen/hören, unbedingt.
La Roux - bulletproof (La Roux)
Ja... kennt natürlich jeder. Dieser Auftritt bei Today hat mir wieder deutlich vor Augen geführt, wie totgespielt dieser eigentlich gute Track wurde. Kann man schon fast nicht mehr hören.
Objektiv betrachtet ist die Instrumentalisierung wirklich sehr interessant, 80er Elektronik gerne auch mit Commodore 64-Referenzen. Super Sache, aber wahrscheinlich kann ich das erst in fünf Jahren wieder hören, wenn Ö3 und Konsorten aufgegeben haben.
Grand Magus - at midnight they'll get wise (Hammer of the North)
Hammer of the North hätte ich eigentlich gerne lieber gemocht, aber es hat nicht so richtig gezündet. Der Sound wurde nicht gänzlich von der Stoner-Rock-Vergangenheit befreit, aber ansonsten ist das eigentlich reinster Heavy Metal. Der Klargesang ist ganz schön, ein bisschen dreckig belassen, starke Gitarren. Nicht schlecht, aber braucht man irgendwie nicht.
Gates of Ishtar - a bloodred path (A Bloodred Path)
Immer schon viel Gutes über diese schwedische Band gelesen, aber ich habe sie erst heuer mit At Dusk and Forever für mich entdeckt. Dieser Song von ihrem ersten Album schlägt in die selbe Kerbe - hochmelodischer, schneller und kluger Death Metal. Sollte man sich mal genauer anhören.
Und was man noch sollte: Viel mehr Urlaub haben, und Today mit Kopfhörern verstehen und genießen.

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