Tuesday, July 28, 2009

Klops des Jahres

Metal Hammer - was ist eigentlich los mit euch? Als Urlaubslektüre hab ich mir den neuesten Metal Hammer gekauft (wieder mal Slipknot am Cover), und in meiner eigentlich liebsten Rubrik, dem Soundcheck und den Reviews, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Oder besser gesagt, aus dem prustend Lachen: die verdammte Note setzt sich jetzt aus 3 Kriterien zusammen: Songwriting - Sound - Hörspaß. WTF???

Was zum Teufel soll das? Das könnte wirklich die dümmste Idee der Zeitschrift in den letzten Jahren sein. Obwohl ich das Magazin in letzter Zeit nicht mehr so gern mochte wie früher, und vom alten journalistischen Glanz für meinen Geschmack nicht mehr viel übrig war, hat sich der Metal Hammer doch zu einer kompakten, verlässlichen und kompetenten Metal-Säule im deutschsprachigen Raum entwickelt. ABER diese Review-Aktion ist einfach nur ein Brüller. And not in a good way.

Klops des Jahres. Ich bin schon gespannt, wann sich herausstellen wird, wie dämlich diese Idee ist und wann der Hammer wieder zurück zur guten alten simplen Note geht. Diese Unterteilung braucht nämlich kein Mensch. Wenn der Sound so toll ist, dann schreibst du das doch eh im Review. Wenn der Hörspaß so groß ist, sollte dann dein Review nicht genau dieses Gefühl vermitteln können? Wie traurig, wenn man etwas wie "Hörspaß" oder das Fehlen eben dessen benoten muss, anstatt zu versuchen, es schriftlich zu übertragen (dazu ist ein Review meiner Meinung nach nämlich da). Und das geht eben wieder genau darauf zurück, was mir am Hammer nicht mehr gefällt: Pseudo-Emotion, Metal-Unity-Geschwurbel und statische positive und eher negative Reviews, das gibts. Aber journalistische Leckerbissen, gefühlsnahe Rezensionen und wortreiche Versuche, das Gehörte/die Begeisterung/die Enttäuschung schwarz auf weiß zu vermitteln, das gibt es eben fast gar nicht mehr.

Ebenfalls im Zuge von Urlaubs- und Reiselektüre hab ich mir auch das neueste Legacy gekauft, und ohne irgendetwas zu erwarten habe ich genau das in dem Magazin gefunden, das mir beim Hammer mittlerweile fehlt. Ich weiß nicht genau, woran das liegt. Das Legacy macht mich sicher auch nicht 100%ig glücklich, dazu fehlt einfach die Ausgewogenheit (und die fucking Schrift ist einfach so winzig!). Aber Spaß beim Lesen der Reviews und Kolumnen habe ich unendlich mehr gehabt als bei jeder Hammer-Ausgabe der letzten 2 Jahre.

Aber ich schweife ab: dieses Benotungssystem ist verrückt, blödsinnig, unnötig! Wem ist dieser Stuß nur eingefallen? Viel Glück damit - es wird nicht funktionieren.


--Sapnish-

Monday, July 27, 2009

Rammstein - Herzeleid

ROCK HARD

Als „Herzeleid“ erschien, ahnte noch niemand, dass dieses Album einer bis dato völlig unbekannten Band einmal zur wichtigsten deutschsprachigen Metal-Scheibe überhaupt werden würde. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten schoss das ohrenscheinlich von Laibach, Oomph! und den Krupps beeinflusste Debütwerk dank der spektakulären Live-Shows in die Charts, wo es monatelang verweilte und anschließend mehrmals einen Wiedereinstieg schaffte. Der immense Erfolg verwundert nicht, denn schließlich begründete „Herzeleid“ die Neue Deutsche Härte-Bewegung und setzt deren auch heute noch gültigen Maßstab.
Besondere Erwähnung verdient der direkt ins Mischpult eingespielte, von den beiden Gitarristen Paul und Richard mit simplen Nackenbrecher-Riffs optimal umgesetzte Gitarrensound, für den Clawfinger-Produzent Jacob Hellner verantwortlich zeichnet. Noch markanter klingen die Vocals von Till Lindemann, der bei der Ballade ´Seemann´ zwar kaum einen Ton trifft, ansonsten aber mit tiefem Sprech-Gesang und gerolltem „R“ einen völlig eigenen Stil kreiert. Mit seinen ominösen Metaphern und provokanten Texten verursachte er einen Aufschrei bei der PC-Polizei. Insbesondere die vermeintliche Vergewaltigungsglorifizierung ´Weißes Fleisch´ und der mit der Kreuzigungs-/Auferstehungssymbolik spielende Uptempo-Banger ´Asche zu Asche´ polarisierten. Zusammen mit dem famosen Opener ´Wollt ihr das Bett in Flammen sehen´, der (gefloppten) ersten Single ´Du riechst so gut´, die später noch mal neu aufgelegt wurde, dem poppigen ´Heirate mich´, dem mit irren Synthies gewürzten ´Laichzeit´ und dem morbiden ´Rammstein´ markieren sie die Höhepunkte dieses essenziellen Albums.

MARCUS SCHLEUTERMANN

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UNHOLY TODAY

Rammstein haben mich nie kalt gelassen - außer vielleicht musikalisch. Ihre Kreativität und der Sinn für Atmosphäre und ihr ganz eigener Präsentations-Stil sind einzigartig. Es gibt einige fantastische Hits auf späteren Alben, für mich ist nach einmaligem Hören davon hier auf der ersten Platte nicht so wahnsinnig viel zu finden. Klar, der Sound ist großartig, und so klingen die Gitarren hart, durchdacht und aufsehenerregend. Sind sie aber hier eigentlich gar nicht (oder nur kaum).
Manche Dinge passen einfach noch nicht recht zusammen oder sind zu - wenn man das sagen darf - "banal" (was ja sicher in vielen Fällen auf dem Album gewollt ist). Das betrifft sowohl die Musik als auch die Texte, die auf späteren Alben teilweise durchaus raffinierter (mit Ausnahme von "Laichzeit" womöglich) und faszinierender gedichtet worden sind. Achja, die Texte... Schrecklich, aber bei "heirate mich" ist kurzzeitig meine Welt stehengeblieben. Hat mich einfach ziemlich mitgenommen, und ich möchte das Lied weder jemals wieder hören noch jemals wieder daran denken. Ich schätze, Till Lindemann würde das vielleicht stolz machen. Frank Albrecht (Rock Hard) hat in seinem Original-Review 1995 sowas geschrieben wie "Geschichten von bösen Buben" - so kann man es natürlich auch irgendwie sagen, trifft es aber wirklich nicht. Anscheinend überschreiten die meisten Texte hier irgendeine meiner persönlichen Grenzen, und es ist einfach zu heftig, vielleicht auch zu banal - da es Deutsch und klar gesungen ist, kann man sich auch nicht hinter Unverständlichkeit verstecken.
Allerdings macht es hier fast nichts, weil das Album auch ohne Texte nicht so toll ist. Musikalisch ist eigentlich nichts so richtig in Erinnerung geblieben, Hits habe ich keine gehört. "asche zu asche" ist hier doch wesentlich langweiliger als live, "wollt ihr das bett in flammen sehen?" hat zumindest ein cooles Sample, welches das nette Riff ziert.
Damit kann ich natürlich die historische Bedeutung dieser Platte nicht schmälern, will ich auch nicht. Aber bei Licht betrachtet (und ohne Liveauftritte, Image und PR hinzuzurechnen) ist das zwar provokant, interessant, durchdacht, aufreizend politisch inkorrekt, hart - aber irre toll ist es nicht, und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen: uninspiriert. War es von den Künstlern nicht gemeint, klingt aber so.

SAPNISH
2.0/5.0

Saturday, July 18, 2009

The Greatest Albums of all Time - Reviews

Loyal readers of this blog (so basically two people, my fellow Sacrifi-sir and myself) may have already noticed: I am addicted to lists. Lists are one of these things that make my life more fun.

In addition to lists (and charts, and playists...), I love reviews for music albums. So...

What would be better than combining the two? That's right, NOTHING.

Several magazines, websites and other media where people think they have something to say that the world needs to hear have compiled such "Greatest albums of all time" lists and reviewed every single one of them, hoping to bring across what makes all these records so great.

Having so much time on my hands (yes, I'm kidding) I have decided to take on a huge task. I want to listen to all albums in these greatest album lists, posting the original review here and then review it myself. Yes, it will take me 204 or 205 years to actually do this, but that's OK - it's nice to have an ongoing hobby to go back to (similar to the other ongoing football-related hobby that Sacrifi-sir and I will hopefully share for the rest of our lives).

I want to start off with the Rock Hard Top 300 Hard'n'Heavy albums of all Time (www.rockhard.de). This proved to be a great list (which I have in the original version - on paper) and as much as Rock Hard bores me now, I have to say they did a fabulous job here and I can only imagine what an effort that must have been.

Also, I'm thinking about doing the same for The Rolling Stone's 500 Greatest Albums of all Time (look here), which will take me forever (and will also include a lot of Beatles, I guess).

Regarding the Metal Hammer, there are two similar efforts known to me:
In 2005 they published The 100 Best Metal Albums of all Time which were voted by the readers (I own these magazines), and maybe 10 years earlier the (if I remember correctly) 100 Meisterwerke special (although I don't own that completely and I don't remember what kind of list that was). So I don't own the Meisterwerke one, but considering what I have to do I might never get around to doing that anyway. In general it would be nice to have those old magazines though, I might even try to re-order them.

There is also more on Besteveralbums, The Critic's Den, and then of course the gazillion charts by single internet users all over the planet.

So I guess that's the idea. I mean, I might never start, but if I do - it's gonna be right here on Unholy Today!


--Sapnish-

Thursday, July 16, 2009

All for one and one for all

Rolling Stones - sympathy for the devil
Tiamat - sympathy for the devil
Laibach - sympathy for the devil
Ozzy Osbourne - sympathy for the devil
Guns N' Roses - sympathy for the devil
Jane's Addiction - sympathy for the devil
Sandie Shaw - sympathy for the devil

--Sapnish-

Tuesday, July 14, 2009

Artists you didn't expect to rap

Madonna - american life
Robbie Williams - rudebox
David Hasselhoff - keep the jungle alive

--Sapnish--

Monday, July 6, 2009

Give them a listen

Michael Jackson - who is it
Michael Jackson - scream
Madonna - american life (live on I'm Going to Tell You a Secret)
Pharao - gold in the pyramid
Therion - verdi: vedi! le fosche notturne spotigle from "il trovatore"
Black Eyed Peas - boom boom pow

--Sapnish--

Friday, July 3, 2009

Albums I recently liked

Michael Jackson - Dangerous
Michael Jackson - Off the Wall
My Dying Bride - For Lies I Sire
Therion - The Miskolc Experience
Paradise Lost - The Anatomy of Melancholy


--Sapnish--