Thursday, October 24, 2019

TODAY 24.10.2019

Heute gibt es mal wieder ein traditionelles Today, also eine Auswahl aus der Unzahl an Songs, die auf meiner Festplatte herumkugeln, die man also als "Meine Musiksammlung" bezeichnen könnte, wäre da nicht so viel dabei, von dem ich keinen Tau hab, was das überhaupt ist und warum ich das habe (im Zweifelsfall ist der Schuldige allerdings immer Supul).


01 Jag Panzer - starlight's fury

Die ewigen Underground-Lieblinge haben in den Nullerjahren nicht gerade Klassiker abgeliefert, obwohl ich ihren Ansatz (eher düster, eher heavy, eher vertrackt) gut finde. Was diesen Track betrifft, hab ich erst mal auf mein Handy gestarrt, bis ich draufgekommen bin, dass das gar kein Klingelton ist sondern eine Art "Piano" (?), das da beim Refrain seltsam losgelöst mitklimpert. Das passt echt gar nicht.

02 Amon Amarth - god, his son and holy whore

Geeze. Schon wieder dieses "Holy whore"-Narrativ. Die katholische Kirche müsste da wirklich mal ein, zwei Sachen aufarbeiten, langsam nervt's. Ich war noch nie ein Fan von der "Avenger"-Scheibe, zumindest kann man aber konstatieren, dass der Song ziemlich garstig erschallt und nicht superpoppig so wie dann später oft.

03 Q-Bass and MP Project - tylko tancz

Und wo wir grade von superpoppig reden, Europop aus Polen. Härter als 'barbie girl', inspiriert von Italo Disco, insgesamt aber eher zusammengeschustert (höre den weiblichen Gesang im Pre-Chorus, der einfach schief ist).

04 Superfurry Animals - miniature

Dreampop-Interlude, gepunktelt. Nur 40 Sekunden lang, worüber ich mich gefreut hab.

05 The Angels - my boyfriend's back

Juvenile Nummer, die später tausend Mal gecovert wurde. Nicht grade umwerfend performt, und eigentlich kein guter Track, jetzt wo ich so drüber nachdenke.

06 Cher - will you love me tomorrow

Aus der gleichen Ecke kommt auch dieser Song, im Original von den Shirelles. Cher macht das erwartungsgemäß kompetent, aber sonst ist das hier auch nix, das mich bei der Küchenarbeit mitgrooven lässt.

07 Tengger Cavalry - homeland song

Da war ich mal vom Konzept (Chinesischer Extrem-Metal) sofort begeistert und hab das Album dann im Handumdrehen wieder vergessen. Muss ich mal wieder hören. Dieses Lied hier jedenfalls ist eine eher langweilige Halbballade, soweit ich mich erinnern kann nicht grade repräsentativ.

08 Antônio Carlos Jobim - lamento

Gewohnt sicher tapselt Jobim da den Strand entlang. Weiß, was er kann, und macht es.

09 Inactive Messiah - satyricus

Ach herrje, weiß ich grad echt nicht, wer die sind. Das hier scheint mir eher ein Intro oder so zu sein, orchestrale Düsternis zwischen Dimmu und Therion. Was schon ok ist.

10 Coven - dignitaries of hell

Das ist eine tolle Platte, und Jinx hat eine super warme, kraftvolle Stimme. Dieser Song ist gar nicht unter den besten auf "Witchcraft...", aber hat auch diesen Sixties-Swing mit unterschwelligem Gefahrenmoment. Toll.

11 Tim Berg - seek bromance

Ja, so war Dance-Musik um 2010 rum - zu poliert um Proletendance zu sein, Jachtmusik für junge Leute. Simpelst-Beats, denen man sich kaum entziehen kann. Eine Überdosis Zuckermelodie. Allerdings oft richtig gut gesungen, so auch hier (Amanda Wilson, Könnerin).

12 Magazin - kad bi bio blizu

Die sind nicht das erste Mal bei Today, und jedes Mal hab ich mich still gewundert, warum die so berühmt sind. Den immer leicht melancholischen Einschlag find ich natürlich gut, der Holzhacker-Beat ist allerdings grässlich.

13 Sam Sparro - too many questions

Klar, das haben wir alle wegen 'black and gold', wo der 90er-Brit-Boygroup-Sound irgendwie so luxuriös geklungen hat, so stilvoll. So wie Ferrero Rocher, eigentlich nur Schokolade, aber in dem goldenen Papier da ist es plötzlich Filmpremieren-tauglich. Ich erzähle das hier alles um aufzulösen, dass das vielleicht für einen (sehr guten) Song funktioniert, aber ganz sicher nicht für ein ganzes Album. So ist 'too many questions' auch äußerst durchschnittlich und geht noch zusätzlich mit diesem "Gary von Take That macht ein Soloalbum"-Flair auf den Keks.

14 Orphaned Land - ornaments of gold

Das eröffnende Düsterriff ist eine Wohltat nach der Bouncy-Kniebeuge von Sparro, aber so wie das gesamte Album ist auch 'ornaments of gold' eher in der Theorie gut, in der Praxis aber will das nicht so recht funktionieren.



Joah, also bis auf Coven hat Today wieder zielsicher in die Folder gegriffen, die nicht zu meinen Favoriten gehören. Wie immer also. Aber hey, immerhin kein Musical. (Jetzt kommt sicher beim nächsten Mal Musical, ich wett was).

Tuesday, October 22, 2019

TODAY 22.10.2019

01 Igor Stravinsky; Vladimir Horowitz - danse russe (petroushka)

Beschwingtes, weit entferntes Geklimper.

02 Raionbashi - im porzellanladen

Herr oder Frau Raionbashi zerschlägt 10 Minuten lang Porzellan. Kunstaktion ja, Musik nein. Da aber Today "Thou shalt not skip" sagt, sitze ich jetzt da und höre Zerstörung und komme nicht umhin, zuzugeben, dass es etwas Befreiendes an sich hat. All eure Manager, Social Events, aggressives Autofahren und Instagram-Posts zerscheppern.

03 Money Factor - Kam zmizol jej smiech?

"Wo ist ihr Lachen geblieben?", sagt Google. Entsprechend melancholisch klingt dieser Zweite-Reihe-Stadium-Rock, der fast nichts Interessantes an sich hat, aber grundsolide ist.


04 Jesse Cook - leila

Zu meiner Freude schmachtet Jesse nicht bei Kerzenschein einer Leila hinterher, sondern spielt eine flinke und sehr animierende Flamenco-Gitarre, ohne Gesang.


05 Deftones - kimdracula

Gefühlt das erste Mal, dass beim "Rateyourmusic Today" ein Album kommt, von dem ich schon mal gehört hab. "Saturday Night Wrist" wurde damals nicht gerade überschwänglich aufgenommen, der Track macht aber nix falsch - atmosphärischer Rock mit gewisser Grundhärte.


06 Tek 9 and Stretch - be good to me

Im großen Electronica-Genre kenn ich mich ja jetzt nicht grade gut aus, und so lerne ich hier, dass das "Jungle" ist. Also viel Drum and Bass, aber mit einer sonnigen Leichtigkeit.


07 Esthero - country livin' (the world i know)

Diese Art von "Bar Jazz Electronica", die so bemüht locker ist, dass es völlig verkrampft wirkt.


08 Osmar Milito - o bofe

Spätsechziger (tippe ich jetzt mal) Bossa Nova-Pop, eher obskur und gar nicht verkehrt.


09 Hardness - unbelievable war

Rumpel-Demo mit Grölgesang, irgendwie erstaunlich melodisch und mit einem echt starken Oriental-Solo.


10 Godley & Creme - under your thumb

Synthie-schwerer 80er New Wave, der über die gesamte Länge wie ein Intro klingt.


11 GLAS - el cielo no entiende

Seit mir aufgefallen ist, dass solche Popmusik so oder so ähnlich auch in "La Casa de las Flores" gespielt werden könnte, habe ich etwas mehr Toleranz dafür. Total blass, trotzdem. Aber wenigstens hat es einen Beat (siehe vorheriger Track).


12 Noah Zacharin - air of spring

So ein "Highway Diner" Singer/Songwriter-Schmonzes hat mir noch nie was gegeben.


13 McKinley Mitchell - no love (like my love)

Cool! Wie wenn ein sehr junger, ungeschliffener Elvis den Soundtrack zu einem Edgar-Wallace-Film singt.


14 Necrotik Fissure - vomit jet cutter dossier (part three)

Wo wir schon bei Geräusch (siehe Track 2) sind... hier gibt es über eine Stunde lang "Harsh Noise Wall", wie das Internet mir erklärt hat. Ich bin da unbedarft und muss deshalb Worte finden - völlig musiklos gibt es nonstop ein weißes Rauschen, so eine Mischung aus Radio-Sendersuche und Gegenwind am Gipfel des K2. Sonst nix. Keine Variation, kein anderes Geräusch, keine Pause, nix. Kostet aber 7 EUR als Download.


Eine ziemlich lärmende Runde also diesmal. Zwei Mal Un-Musik. 'vomit jet cutter dossier' wird noch gute 50 Minuten weiterlaufen. Noch habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, was das soll. Vielleicht hilfts ja gegen meine Rückenschmerzen.

Scheint nicht so. Naja. "Thou shalt not turn down the volume" ist ja keine Regel, gottseidank.

Thursday, October 17, 2019

TODAY 17.10.2019

01 Imade Saputra & Dave Horrow - full moon rising

Leider nicht "Sepultura & Den Harrow", wie ich beim ersten flüchtigen Hinschauen projeziert habe. Stattdessen sowas wie "Entspannungsmusik", Geklimper, Gezupfe und viel künstliches Wellenrauschen. Hat man auch schon schlechter gehört, sowas.

02 Mighty Sam McClain - here i come again (reprise)

Nullerjahre Bar Blues, nie heavy oder garstig, stattdessen eher glattgebügelt. Klingt, wie wenn eine Blues-Combo in einem Restaurant spielt (in dem man eigentlich nur wegen Steak und Pommes ist), und während das Lokal leise begeistert ist, denkt man selbst an 50er Jahre Blues, als er noch nicht sauber war. Natürlich trotzdem sehr kompetent, das.

03 Myrkur - song to hall up high

Ich wiederhole mich, aber bei Myrkurs atmosphärischen Stücken muss ich immer an Mediæval Bæbes denken, und leider eben auch, dass ich die grade viel lieber hören würde als Myrkur.

04 Sacrificial Impurity - apocalyptic war worship

Noch Fragen?

05 The Rentals - thought of sound 

In seiner Socken-mit-Punkten-Harmlosigkeit schon fast das genaue Gegenteil von 'apocalyptic war worship'. Das müsst ich echt überlegen, was von den beiden ich schlimmer finde.

06 Perfume Genius - hood

Einer der besseren Vertreter von "Jugend versteht das Leben nicht" - nicht schlecht.

07 Sokratis Sinopolous Quartet - mnemosyne

Düstere Soundtrack-Klaviermusik, die das Albumcover (es regnet in undefinierbares Grau) ziemlich gut vertont.

08 Bold - talk is cheap

Production is cheap, too =)  Wütende Hardcore-Kids brauchen aber keine fuckin' production.

09 Metallica - fuel (live)

Oh Mann. Hierzu hab ich ja öfter mal gelesen, dass 'fuel' ja die alten Tugenden hochhielt. Ähm. Dafür müsste es ja aber Metal sein, nicht? Es hält stattdessen eben nur die "Load"-Tugenden hoch - Heavy Rock mit Durchschnittsriffs.

10 Kara - GO GO サマー! (Instrumental)

Da hab ich natürlich... Pech... (?), dass das ein Instrumental ist. Nun, es klingt wie ein aufgebohrtes 'barbie girl' in der Moderne angekommen, mit sehr viel rosa Klang. Als würde ein Marshmallow in einen anderen Marshmallow auf der Hochschaubahn reinfallen. 

11 Anagaton - celestiales oscuridades

Pfoah. Ja also, bei aller Freundschaft liebe Black-Metal-Amateure, das KANN nicht ernstgemeint sein. Ich weiß, Black Metal ist Rebellion, aber ihr spielt ja nicht mal den gleichen Song wie euer Keyboarder. Das tut körperlich weh, leider.

12 The Batmen - bubble skies

OK, diese "Much happier The Cure" sind im Vergleich zu Anagaton natürlich Grammy-verdächtig, weil die zB. ihre Instrumente vor der Aufnahme gestimmt haben. Ansonsten aber eher schwachbrüstig. Wie jemand halt klingt, der seine Songs 'bubble skies' nennt.

13 Lauryn Hill - social drugs 

Klingt eher wie ein Demo. Viel Akustikgitarre, also eher Singer/Songwriter-Preaching. Voll OK, aber muss nicht.

14 Dreamcatcher - 그리고 아무도 없었다 (and there was no one left)

There was no one left, weil die haben diesen voll nervigen Hopsi-Beat hier gehört und Reißaus genommen.

Saturday, September 7, 2019

Epic drum performances, Teil zwei

Hal Blaine auf "Cosmic Sounds" (The Zodiac, 1967)

Oh, hier gibt es so viel zu sagen. Zunächst mal ist Hal Blaine der berühmteste Musiker, von dem noch nie jemand was gehört hat. Er war über Jahrzehnte ein heiß begehrter Studiomusiker und hat auf mehr Pop- und Rock-Hits gespielt, als man zählen kann - und all das fast inkognito. Oder wusstet ihr, dass er auf Sachen wie 'good vibrations' oder 'i get around' (Beach Boys), 'the way we were' (Barbra Streisand), 'these boots were made for walkin' ' (Nancy Sinatra), 'aquarius/let the sunshine in' (The 5th Dimension), dem 'batman theme' (60ies TV) gespielt hat?

Aber es gibt einen Hinweis darauf, dass er es hat - die Drums klingen überall fantastisch. Simpel, adequat, mit Drive, mit Gefühl, und Rock'n'Roll.

Womit wir zu "Cosmic Sounds" kämen und der schreienden Frage, warum dieses Album? Es ist seltsam, obskur, gar nicht mal wirklich sehr toll, und was für diesen Zweck noch wichtiger ist, soviel Schlagzeug gibt's drauf gar nicht. Aber zunächst mal möchte ich einfach nicht so berechenbar sein (immerhin hab ich ja schon Bonham in der Liste), der zweite Grund ist aber der wichtigere: WENN die Drums dann mal erklingen, sind sie unwiderstehlich. So unwiderstehlich, dass ich die Platte mochte, ohne objektiv zu finden, dass ich sie mögen sollte. So unwiderstehlich, dass ich recherchieren musste, welcher tolle Typ die spielt, und erst seit diesem Moment ist mir der Name Hal Blaine ein Begriff. Hört den Ye-Ye-Rocker 'leo - the lord of lies' oder das schräge 'scorpio - the passionate hero' und versucht, den Sprechgesang durchzustehen.

Nicko McBrain auf "Somewhere in Time" (Iron Maiden, 1986)

Das beste Album aller Zeiten darf hier natürlich nicht fehlen, aber nicht aus Verpflichtung heraus, sondern weil es mit wahnsinnig gutem Schlagzeugspiel besticht. McBrain benutzt die ganze Skala des Drum-Universums, drischt hart auf die Felle ein, nimmt zischend Tempo auf, groovt auf eisigem Terrain, fliegt durch die Milchstraße.

Die Platte ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, wodurch es manchmal schwer sein kann, einzelne Elemente losgelöst von einander zu betrachten. Die atemberaubend guten Fills verbinden magische Songideen wie von Zauberhand, McBrain klingt heavy, aber nie stampfend, was ich immer wahnsinnig beeindruckend finde (ich mag außerdem stampfende Drums nicht). 'stranger in a strange land' sei hier als Beispiel gennant.

McBrain kann schlichter spielen, wenn es dem Song dient ('wasted years'), kann sich und den Hörer komplett ins Sternendelirium holzen ('caught somewhere in time', 'the loneliness of the long distance runner'), kann den Marsch zum 'sea of madness' durch schleppenden Drive hörbar machen, treibt 'deja vu' in seiner mystischen Suche an, oder öffnet in 'alexander the great' den Percussion-Himmel. Besonders in letzterem Song spielt er so unglaublich kraftvoll, verleiht aber jedem Abschnitt des Achtminüters diese historisch erhabene, bewusste Note.

"Piece of Mind", "Powerslave" oder "Seventh Son of a Seventh Son", aber auch spätere Maidenalben wie "The X-Factor" oder "Brave New World", usw. usf., könnten hier ebenso stehen, da McBrain auch dort fantastisch Schlagzeug spielt. Aber die sind halt nicht "Somewhere in Time".

Proscriptor McGovern auf "Tara" (Absu, 2001)

Proscriptor, die zweite, und nein, das ist nicht unnötig zu erwähnen, denn mit Absu ist weniger Wüste im Klang, dafür vielleicht etwas mehr Tempo, Schwärze, und Mystik. Diese Unterscheidung ist natürlich relativ, denn völlig anders klingt er hier natürlich nicht. Trotzdem merkt man, dass Absu eben seine Band ist, er musste sich hier nicht so sehr mit anderen abstimmen.

Ich merke grade, wie lächerlich es ist, Proscriptors Spiel mit Worten zu beschreiben. Egal ob eine völlige Abfahrt wie 'a shield with an iron face' oder etwas gemäßigteres wie 'stone of destiny', seine Art zu drummen ist absolut einzigartig, wunderbar, Weltklasse. Es ist eine Ehre, ihm zuhören zu dürfen. Wir sollten alle viel mehr Absu hören.

Elvin Jones auf "Juju" (Wayne Shorter, 1965)

Oh Gott, diese Platte. Mein Herz öffnet sich und die Instrumente grooven hinein, wie in einem alten Cartoon. Über Shorter könnte ich ein Buch schreiben, darüber, was sein Saxophonspiel mit mir anstellt, und warum kein anderer Saxophonist den gleichen Effekt hat, aber das lassen wir für einen anderen Tag. Reden wir über Elvin.

Er ist kein Geheimtipp, im Gegenteil, immerhin spielte er auf Coltranes "A Love Surpreme", welches ich bis zum heutigen Tag noch nicht verstanden habe (inklusive seiner Drum-Arbeit, leider), und auf unzähligen anderen Coltrane- und Jazzwerken. Warum es sich trotzdem so anfühlt, als würde er nur für mich allein spielen, ist wohl Teil seines Zaubers.

Wenn er beim Titeltrack 'juju' leicht tänzelnd einsetzt, ist es schon um mich geschehen. Allein schon in diesem Song spielt er so dermaßen abgefahrene Sachen, dass ich mit offenem Mund dasitze. Er kurbelt und knipst und kracht. Er rollt und rockt und raucht. Ich weiß schon, dass ich eigentlich nichts von Jazz verstehe. Das wunderbare ist: Ich muss gar nicht. Elvin Jones erklärt alles, während er spielt. Der leicht zeitversetzte Beat von 'deluge', die angeheiterte Reife von 'twelve bars or more' (eigentlich vielleicht der schwächste Track des Albums, aber naja), die weltgewandte Erhabenheit, die zeitlose Eleganz von 'mahjong', ich dreh beim Hören dieser Platte regelmäßig durch. "Speak No Evil", ebenso mit Shorter, muss ich auch noch schnell nennen, er spielt dort etwas gemäßigter, aber halt ebenso toll.

Richard Christie auf "The Sound of Perseverance" (Death, 1998)

Wenn es so das eine Album gibt, das ich jemandem auf die Frage "Was meinst du eigentlich mit Drum-Performances? Ist eh immer gleich, irgendein Rhythmus halt." vorspielen würde, dann ist das "The Sound of Perseverance".

Christie spielt so dermaßen anders, auffällig, fuchtelnd, dass man keine Probleme haben wird, das Schlagzeug (vielleicht erstmals in seinem Leben) als eigenständiges Instrument rauszuhören. Er nimmt unglaubliche Geschwindigkeit auf, vergisst aber nie auf die Becken, die wie kleine Gongs, oder gar nicht mal so kleine, den ganzen Weg über immer wieder Großartiges ankündigen. Ich war von seinem Spiel hier immer schon geflasht, und egal wie oft ich diese Platte höre, ich bin immer wieder fasziniert. Christie verleiht dem eh schon brutal progressivem Soundwriting Chuck Schuldiners eine noch abgedrehtere, wildere, außerirdischere Note. Ab Sekunde eins von 'scavenger of human sorrow' gibt es daran keinen Zweifel.

Friday, September 6, 2019

Epic drum performances, Teil eins

Clive Burr auf "Killers" (Iron Maiden, 1981)

Meiner Meinung nach ist Burr der eigentliche Grund dafür, dass die "jungen Maiden" so anders klingen, so sehr unterscheidet sich sein Stil von Nico McBrain.

Clive rockt, aber viel mehr noch swingt er, schleicht um den Song herum ('wrathchild'), benutzt die Cymbals fast schon zärtlich, kreiert aber mit seinen "Drums of Doom" aber auch wohlig-bedrohlichen Groove ('another life', 'drifter'). Ich kenne keinen anderen Drummer, der fast schon leichtfüßigen Swing so gut mit Heavy Rhythms kombiniert.

Tony Laureano auf "In Their Darkened Shrines" (Nile, 2002)

Ja bist du deppat. Laureano ist wirklich nicht der einzige Extremmetall-Trommler, der komplett verrückte Doublebass-Sachen anstellt, aber er ist einer der wenigen, die bei mir Euphorie und Airdrums auslösen. Es ist bei allem Wahnsinn irgendwas "Rundes" in seinem Spiel, etwas Ganzheitliches. Es ist sagenhaft abwechslungsreich, aber nie unfertig.

Ich liebe es, dass er die Cymbals sehr oft benutzt. Sie akzentuieren den Schlagzeug-Malström, so als ob sie jeden einzelnen Schlag nochmal hervorheben wollen - hast du das gehört? Diesen Fill? Und den hier? Und das zurecht.

John Bonham auf "IV" (Led Zeppelin, 1971)

Jagut, keine besonders originelle Wahl. Ist eh nur der beste Drummer aller Zeiten.

Hier könnte im Grunde jedes Led Zep-Werk aufgelistet sein, vor allem auch "Houses of the Holy" (aber da ist Plants Stimme echt super anstrengend, und ich wollte nicht, dass ihr da reinhört und es nicht mögt. Den Fehler habe ich schon bei meiner Frau gemacht).

Weitere Worte zu Bonhams Genie und seinem Einfluss auf die Rock-Musik zu verlieren, ist vielleicht müßig, so oft wurde sowas schon von anderen geschrieben. Die Art, wie er das Spiel leicht verschleppt, neben dem Beat ist ('black dog'), geradlinigere Songs mit kleinen Tricks spannend macht ('misty mountain hop') - all das macht die Musik Led Zeppellins dynamischer, interessanter, lebendiger, ja, besser. Vielleicht wären sie sonst einfach nur eine Rock-Band gewesen.

Nick Menza auf "Rust in Peace" (Megadeth, 1990)

"Rust in Peace" ist, wie viele Mustaine-Platten, natürlich ein ziemliches Gitarrenalbum. Es ist vertrackt, überkandidelt und durch Mustaines Gesang (oder das, was er dafür hält) auch eher kauzig und schwer zu erfassen.

Deshalb kann es eine Weile dauern, bis man sich zum Schlagzeug durchgearbeitet hat, aber wenn man erst mal dort ist, hört man dem Lockenkopf erst mal eine weitere Ewigkeit zu und wundert sich, dass einem das alles nicht schon früher aufgefallen ist. Er spielt unglaublich kraftvoll, gefühlvoll, anspruchsvoll. Wenn der Song es benötigt holzt er filigran durch die Botanik ('take no prisoners'), hebt die Melodien hoch in den Himmel ('hangar 18') oder hält mit verwickeltem Groove dagegen ('tornado of souls').

Dave Lombardo auf "South of Heaven" (Slayer, 1988)

Lombardos Drumming ist so einzigartig, dass Slayer ohne ihn eigentlich gar nicht wie Slayer klingen. Es ist so wahnsinnig präzise und in seiner Heaviness fast schon federleicht. Um mal wieder Cymbals zu erwähnen, sie sind ein wichtiger Bestandteil seines Signature-Sounds ('mandatory suicide', oder noch markanter in 'behind the crooked cross') und sorgen dafür, dass Lombardo so dermaßen groovt.

Verspielt ist sein Stil zu keinem Zeitpunkt, es ist eher so, dass er punktgenau einen Song fliegen lässt, der ohne ihn vielleicht nur gestampft hätte. Spätere Slayer-Alben ohne Lombardo sind der Beweis dafür.

Mario Rubalcaba auf "Rhythms from a Cosmic Sky" (Earthless, 2007)

Möglicherweise ist es bei dieser Art von unbändigem Space Rock für den Schlagzeuger einfacher, da er keinen "Hit" instrumentieren muss und sozusagen ausschweifendes Getrommel ja erwünscht sein sollte. Dann frage ich mich aber, warum niemand außer Rubalcaba es hinbekommt?

Er spielt energetische Grooves, bei denen man die Haare und den Schweiß förmlich fliegen sieht, baut coole Fills ein, gibt aber den Rhythmus niemals auf, unterstützt die wabernden Siebziger mit glasigem Geschleppe. Wer nach ein paar Minuten Rubalcaba nicht bereits im Cosmic Sky schwebt, sollte sich vielleicht ein anderes Musikgenre suchen.

Proscriptor McGovern auf "Sphynx" (Melechesh, 2003)

Proscriptor ist natürlich der Gottkaiser. Ich mag es sehr, ihn bei Melechesh im heißen Wüstensand zu hören. Rasende Geschwindigkeiten kommen einem Sandsturm gleich ('annukaki's golden thrones'), die Rhythmen rollen ('of mercury and mercury'), tanzen ('tablets of fate'), klettern auf Felsen ('abkallu counsel'), galoppieren auf schwarzen Pferden ('secrets of sumerian sphynxology'), glitzern am Firmament ('caravans to ur'), stoppt mich, ich kann nicht aufhören!

Proscriptor kann alles, und macht auch alles (aber glücklicherweise nicht im gleichen Song). Seine Art zu grooven passt so gut zu diesem Album, dass man eigentlich gar nicht fassen kann, dass er kein unersetzbares Bandmitglied wurde.

Michael Kadnar auf "Aeon Unveils the Thrones of Decay" (Downfall of Gaia, 2014)

Kadnar ist ein absolutes Drum-Monster und verleiht diesem Post-Metal-Kreisch-Schinken eine in diesem Genre ungekannte Variabilität.

Die Fills sind unglaublich kreativ und er beherrscht atmosphärische Variationen ('whispers of aeon'), bleibt aber dabei absolut im schönen Rahmen der Aufgabe und wird nicht plötzlich "jazzig" oder so was (wie ich es hasse, wenn jemand unfokussiertes, unpassendes Schlagzeugspiel so nennt). Das heißt, er drischt ordentlich auf das Kit ein, macht das aber so spannend und angenehm vertrackt, dass die ganze Platte enorm aufgewertet wird.

Lee Morris auf "Draconian Times" (Paradise Lost, 1995)

So sehr ich auch alte Paradise Lost mag, aber es ist schon ohrenscheinlich, welch Gewinn Lee Morris bei seinem Einstieg gewesen ist, spielte er doch viel spannender und akzentuierter als Vorgänger Matthew Archer, dessen geradliniges Getrommel vielleicht auf "Gothic" noch passte, spätestens ab dann aber möglicherweise ein bisschen wenig geboten hat. (Schlecht war Archer nicht, nur um das mal deutlich hinzuschreiben).

"Draconian Times" hat, so glaube ich heute, meine Liebe zu den Toms entfacht. Dieses perkussive Umrühren, diese rollenden Grooves, das hat mich begeistert. Es ist jetzt natürlich nicht so, dass Morris die Toms über Gebühr benutzt, aber ich mag es sehr, wie sie vor allem in den Fills klingen und eingesetzt werden ('elusive cure', um nur ein Beispiel zu nennen). Mit ihm klingt die Band erwachsener, kunstvoller. Mit ihm klingt sie endlich so, wie die Albumcover aussehen.

Saturday, August 10, 2019

Mixtape Villach August 2019



SIDE A
Al Bano & Romina Power - sharazan
Volbeat - river queen
Opeth - era
Ghost - elizabeth

SIDE B
Shindy - raffaello
The KLF - what time is love
Phantogram - you don't get me high anymore
I Santo California - torneró

Monday, July 1, 2019

Mixtape Villach June 2019



SIDE A

Amr Diab - aamal aeh
Ceca - brže brže
Lunar Shadow - pretend
Iron Maiden - out of the shadows


SIDE B

Yasmine Hamdan - azza
Cole Porter - evil under the sun (main titles)
Satyricon - dominions of satyricon
Claudio Monteverdi - possente spirto, e formidabil nume (L'Orfeo)

Friday, June 7, 2019

TODAY 07.06.2019

 Wieder via "Rateyourmusic Random".

01 Sum Sum - lover's mountain

Hong Kong Ye-Ye, jawohlllll. Voll OK und cooles Bassspiel.

02 George Gershwin - prelude III (performed by Eroica Trio)

Die Fotos vom Eroica Trio haben mich im ersten Moment eher an Bond erinnert (also das Pop-Streichquartett, nicht James). War dann aber gottseidank nichts dergleichen. Ansprechend, flott, und mit Fokus.

03 Tegma - x-calibur

Acht Minuten Umpz-umpz-umpz-umpz mit ein bisserl Gruselatmosphäre. "Psytrance", sagt das Internet. Na echt nicht, Alter.

04 3 Da Hard Way - low tek

Und dann gleich mal Gabber/Hardcore Techno hinterher. Mag ich aber lieber als den vorherigen Track, weil es mehr Abwechslung gibt. Haut schon ordentlich drauf.

05 New Found Glory - i'll never love again 

Sie heucheln ja fast ein bisschen Anspruch (auch mit dem Cover und so), aber das klingt halt wie alles, das jemals Soundtrack für einen Teenie-Film war, in dem jemand Durchfall hat und dabei sein Mikro eingeschalten lässt.

06 Assopro - cambarás

Relativ bemühter Industrial-Alternative. Najo.

07 Electric Light Orchestra - rockaria!

Aaaaalter. Die Frechheit in Person, die Frechheit läutet an und geht mit schmutzigen Schuhen in dein Wohnzimmer. Sampeln Operngesang nur um dann mit einem Boogie/Country-Song drüberzubügeln. Baaaah.

08 Valerie Simpson - silly wasn't i

Wirklich nicht sehr Aufsehen errengende Soul/Disco-Nummer. Jetzt kann ich ein bisschen verstehen, wie es gewesen sein muss, als ALLES so geklungen hat, und 80% der Releases langweilig waren.

09 The Mudd - redlightbicyclesuicide 

Mir gefällt der harte Snare-Sound nicht, aber als der Gesang dann einsetzt bin ich positiv überrascht. Taska Smits Stimme klingt so schön unerwartet, emotional, jung. Als ob sie es ehrlich meint. Ein melancholischer, schön leichter Track.

10 Jesse Boykins III - restless dreamer (freddie joachim remix) 

Ich kenn die Originalversion nicht, aber mir deucht Freddie Joachim hat kein Rhythmusgefühl.

11 Galen Tipton - ⎧ᴿᴵᴾ⎫◟◟◟◟◟◟◟◟ ❀◟(ó ̯ ò, ) 

Ja, das ist der Songtitel. Noch Fragen? Klingt wie Ross Geller in der Folge wo er seine Keyboard-Songs vorspielt. Wenigstens war es kurz.

12 The Mercey Brothers - it's so easy to please me

Me too. Einfach ein gutes Lied würd mir schon reichen. Verkitschte Country-Ballade für alle, die 7-Tage-ungewaschene Füße in Cowboystiefeln anziehend finden. Hey, no judgment.

13 Têtes Raides - black is beautiful

Ich wein gleich. Comedy-Chanson im Zirkus. Nein, VOR dem Zirkus, denn für den Zirkus waren sie zu schlecht. Nichtmal Edit Piaf hätte das retten können.

14 Richard Marx - now and forever

Zur Krönung noch eine absolute Kitsch-Ballade, mit weinerlichen Vocals und Akustikgitarren-Gezupfe. Die Einfallslosigkeit ist wahrscheinlich gleich mit zwei Koffern eingezogen.

Wednesday, June 5, 2019

TODAY 05.06.2019

Heute via rateyourmusic:

- Get a random album via "The Random button" (https://rateyourmusic.com/misc/random)
- Check how many songs are on the album
- Select a random track via Random number generator (https://www.random.org)
- Find the track
- If a track can really not be found anywhere, skip it

1 Sophia Loren - perché domani

Die Mega-Stimme hatte sie jetzt nicht unbedingt, aber schon sehr aussagekräftig. Ein 50er-Schlager mit Background-Chor, Orchester und dem ganzen Schmacht. Die Version auf Spotify scheint gnadenlos komprimiert zu sein und drückt den Staub aus den Lautsprechern.

2 Firebeats Inc - this rain

Hier lernen wir, was "Freakbeat" in den Sechzigern war (ohne Scheiß, ich hab das noch nie vorher gehört). So ein halb-stoned Rock-Song, langsam, aber mit unterschwelliger Nervosität. Nicht schlecht.

3 Hellangels - lágrimas de silencio 

Melodic Metal-Track, der mich am ehesten an die Italiener Highlord erinnert, allerdings ist schon so ziemlich alles eine Klasse schlechter. Schöner Harmony-Run allerdings so um 5:30 herum.

4 Gilles Simoens - hé lekker ding

Davor hatte ich Angst. Nicht ganz zu Unrecht. 50er Rock'n'Roll auf Niederländisch, pfoah. Zumindest ist er nicht untalentiert, der Gilles.

5 Portent - paranoiac invocation

Geschichten aus der Gruft, eine absolute Wohltat nach "lekker" (dieses WORT, Alter). Für sich selbst stehend aber nicht grad beeindruckend.

6 Ike & Tina Turner - sexy ida (part 1)

Cooler Funk-Song mit einem guten Refrain. Diese Tina Turner hat ja eine tolle Stimme. Aus der wird sicher mal was.

7 April Wine - teacher

Sehr guter, treibender Classic Rock-Track, locker, frisch, heavy (!) und instrumental alles andere als langweilig.

8 Señor Loop - gelatina de las galaxias

Herr Loop präsentiert hier einen sehr relaxten Rock-Song, den ich viel besser fand als erwartet. Vom Feeling her fast ein klein bisschen Zapato 3 in einer Reggae-Session.

9 L.O.M.O. - chelovek-amfibiya (Л.О.М.О. - Человек амфибия)

Das war am schwierigsten zu finden. Klingt wie eine typische Alternative-Band der späten Neunziger oder frühen Nullerjahre. Echt nicht verkehrt.

10 Jim Tomlinson - ligia

Sehr harmloses Samba-Saxophon.

11 Field Mouse - you guys are gonna wake up my mom

Sehr lauter, aufgeblasen produzierter Dream-Pop (ist das nicht irgendwie kontraproduktiv?), der mich ansonsten aber nicht stört. Die Sängerin finde ich recht angenehm.

12 John Coltrane - while my lady sleeps

Also doch nicht aufgeweckt (siehe vorangegangenen Track). Davon abgesehen, ich und Coltrane halt. Keine Wellenlänge.

13 Gary Numan - the ship comes apart

Harte Beats, yeah. Tack-tack-tuff! Guter Synthpop-Song, sag ich jetzt mal. Vor allem soundtechnisch spannend.

14 Bill Fury - i'll never quite get over you

Fury hat durchaus wie ein Teenage Heartthrob ausgesehen, und diese Komposition ist ziemlich cool, vor allem die Trompeten-Parts fetzen. Stimmlich kann er nicht so ganz mithalten.

Monday, June 3, 2019

TODAY 03.06.2019

Diesmal nutzen wir die Spotify-Playlist "Daily Random" und nehmen einfach die 14 ersten Songs, die dort auftauchen. 

Sam Alajajian - inchou inchou
Sam bietet eine kompetent gemachte Ballade, eher schmachtend. Die Instrumentierung kann aber nicht punkten.


Suho - so you (new version)
Suho beweist, das Radio-Teenie-Pop auf der ganzen Welt scheiße ist. Ist das ein Cover von 'dilemma' übrigens? Klingt ziemlich so. Wer kennt 'dilemma' noch? War mal ein Hit (Nelly feat. Kelly Rowland). Hab ich nie gemocht.


Ednardo - cantigo do bichi da cerca (cantiga de ninar)
Ohne jetzt zu wissen, ob Ednardo nicht irgendwo ganz toll einflussreich war, stelle ich ihn mir als Mischung zwischen Donovan, Art Garfunkel und Angelo Branduardi vor, barfuß. Er spielt bei der Eröffnung einer Vogelbeobachtungsstation, glaubt aber, dass er komponiert wie Caetano Veloso.


Smykofonia: Mozart - pani viola rozpoczyna muzyczna wycieczke do lasu
Ich tippe mal auf Polnisch, und dass sie Kindern klassische Musik näherbringen wollen. Das wäre auch die einzige Entschuldigung.


Anti_manti - tysyacha dvesti
Ach herrje. Ist das russischer Gangsta-Rap? Keine Ahnung, aber es ist sehr dunkel, und sehr schlecht.


Giordano Galli - convinzione
Sagt selber aus, dass er "niente da dire" hat, macht aber daraus dann einen Song. Und der kommt bei mir aus den Lautsprechern heraus. Brave New World.........


Merlijn Snitker - stikken en slikken
Etwas vom Soundtrack von "Bloedlink". Klingt so, wie ich mir 80% der Netflix-Produktionen vorstelle. Da es ziemlich lang und eher fad ist, googel ich mal den Film.... Aaalso, es liest sich wie eine düstere, schlimmere, niederländische Version von "Wild Things". Also ohne Glam, Sumpf und Cheerleaders. Naja.


Anna Reznikova - okazhetsya, cheromukha tsvela
Piano-Drama, das vielleicht wie Shirley Bassey klingen möchte. Nichts, was einen interessieren müsste. Stimmlich ist Frau Reznikova solide, aber kein Stückchen mehr als das.


Franken Siu - move forward
Sowas wie Monster-Electronica, großer Klang, sehr laut, sehr stampfend, sehr wenig Sinn für das, was ein Lied hörenswert macht. Aber möglicherweise kann man das grad noch so durchgehen lassen.

Opin - saw chain sunroof
Beim Titel stehen mir schon Schweißtropfen auf der Stirn, so ein pseudo-künstlerisches, "missverstandenes" Leiden in der Großstadt, das man ja unbedingt in Musik gießen muss. Und so ist es dann eh auch. Sogar im WUK würden die Leute hier gelangweilt in ihr Bier schauen.


08/15 - 1000 gelbe tennisbälle
Sowas wie Kraftwerk ohne die Attitüde. Joah. Würd mir nie einfallen, sowas aufzulegen.


Contacto en Francia - todo
Gigantisch harmloser Indie. Schlecht gesungen, was ja aber in dem Genre üblich ist. Instrumental schrammelig, was ja aber in dem Genre üblich ist. Geht mir ziemlich am Keks.


ITH - indirectamente proporcional
Eine Punk-Band, die heute braver spielen muss, weil die Oma zu Besuch ist und ein paar Songs hören will. "Ich habe gehört, du machst jetzt Musik? Spiel doch mal was." Ungefähr soviel Rock, wie Lindsay Lohans Band in "Freaky Friday" war.


King Dude - let it burn
Kennt ihr das auch, wenn ihr über einen Künstler immer wieder lest, der anscheinend der heißeste Scheiß ist, und bei jedem Ins-Auge-Springen denkt "Mann, jetzt muss ich das endlich mal hören", es aber dann immer noch nicht tut, und dann plötzlich eines schönen Tages läuft ein Song irgendwo und ihr denkt, "DAS ist es......?"



Ach.......
Manchmal hasse ich Musik. 

Mixtape May 2019




Abdullah Ibrahim - mindif
Alan Skidmore - coat of many summers
Trees of Eternity - my requiem
Bolt Thrower - honour
Kalmen - sol devina
Satyricon - to your brethren in the dark
Frédéric Chopin - nocturne in es-dur
Kurdophone - sejar
A-D - bloodshed

Wednesday, April 24, 2019

Soundtrack Landskron 2019

AC/DC - Back in Black
Weil man beim Tischzusammenschrauben Rock'n'Roll und Bier braucht. (Ich hatte ehrlich gesagt gar kein Bier, sondern Fritz Kola. Allerdings aus der Flasche.)

Enslaved - Monumension
Weil es so gut zur, noch leicht schneebedeckten, Berglandschaft passt, und die Siebziger-Einflüsse genauso retro sind wie unser Allibert-Badezimmerschränkchen.

A-D - And the Dead Will Rise
Weil solche Musik wirklich total Neunziger ist (dieses Album war allerdings damals schon "komisch"), und musikalische Sozialisierung und Jugendjahre meist untrennbar verbunden.

Grift - Arvet
Weil man von hier aus ins Tal hineinsieht, wo es genau so klingt wie diese Platte.

Manowar - Into Glory Ride
Weil man zwischen den Jahreszeiten mit so einem Fellhöschen genau richtig gekleidet ist. Allerdings müssen wir das Intro wegschneiden. Oder gleich das ganze "Warlord", braucht kein Mensch.

Tuesday, April 23, 2019

Mixtape Villach April 2019



Side A
Dynoro & Gigi D'Agostino - in my mind
Manowar - revelation (death's angel)
Playing For Change/Song Around the World - la tierra del olvido
A-D - listen to the words

Side B
Lil'Kim feat. 50 Cent - magic stick
Valentina Giovagnini - il passo silenzioso della neve
Sertab Erener - kumsalda
Wytch Hazel - angel take me


GIGI 💖